HANNAH: HORMONAL VS. GOLD IUD

BUSENFREUND*INNEN // BOSOM BUDDIES:
PRO/CONTRA CEPTION EPISODE IV.

Meine Hormonspirale ließ ich mir mit 19 in einem heißen Sommer einsetzen. Ich war seit einer Weile in einer Fernbeziehung und hatte mich, nach einigen turbulenten Erfahrungen mit der Pille, für eine permanentere Variante interessiert. Meine Frauenärztin hatte mich dann nach einer sehr knappen, lieblosen Einweisung als geeignet empfunden und der Termin war schnell gemacht. 
Vor dem Einsetzen hatte ich, wie man das eben so macht, etliche Erfahrungsberichte im Internet gelesen und machte mich auf das schlimmste gefasst. Tatsächlich war der Eingriff auch ziemlich schmerzhaft, eine Art ziehender auseinander-reiß-Schmerz tief in mir drin, den ich noch nie gespürt hatte. Danach fuhr ich mit der Bahn nach Hause, wobei sich auch schon intensive Krämpfe einstellten. Der Nachmittag wurde eine Netflix- und Schmerztablettenreiche Zeit, die Schmerzen wurden aber über die nächsten Tage zunehmend besser. Ansonsten verbrachte ich den ersten Monat mit Spirale mit permanentem Schwitzen und Bluten. Die leichten Blutungen hörten partout nicht auf, auch die Krämpfe kehrten immer wieder und als ich mich schon fragte, ob all das niemals aufhören würde, kam die erste Periode mit Spirale. Was die wohl destruktivste Phase in Bezug auf meinen eigenen Uterus werden würde, begann hier. Unterleibskrämpfe, während derer ich mich wie in der Haltung einer Gebärenden auf allen Vieren auf dem Bett abstützte, wurden meine monatlichen Begleiter. Ich lebte zu der Zeit ein Jahr in Wales und die dort extrem günstigen Schmerzmittel konsumierte ich bis zur fast vollständigen Toleranz. Auf die Schilderungen meiner Beschwerden antworteten mir verschiedene Frauenärztinnen lediglich, ich könne die meisten Schmerzpräparate einfach kombinieren, um eine möglichst effektive Linderung zu erreichen. Und das tat ich dann drei Jahre lang.





I got my hormonal IUD during an incredibly hot summer when I was nineteen years old. I had been in a long-distance relationship for a while and, after some turbulent experiences with the pill, was interested in a more permanent option. After a brief, absent-minded explanation, my gynaecologist found me suitable and we made the appointment.
Before the insertion, I had, as one does, read several reports of experiences on the internet and prepared myself for the worst. In fact, the procedure was quite painful, a kind of raw, pulling-apart pain deep inside me that I had never felt before. Afterwards, I took the train home, intense cramping already building up. The afternoon became a Netflix- and painkiller- dense time, but the pain got progressively better over the next few days. Otherwise, I spent the first month constantly sweating and bleeding. The light bleeding didn’t stop, the cramps also kept coming back and when I was already wondering whether I would ever get better, the first period with my IUD came. What would become a really damaged relationship with my uterus began here. Abdominal cramps, during which I propped myself up on all fours on the bed as if I was giving birth, became my monthly companions. I was living in Wales at the time, and I consumed the extremely cheap painkillers there to the point of almost complete tolerance. When I described my complaints, various gynaecologists simply replied that I could just combine diverse pain medications to achieve the most effective relief. And that’s what I did for three years.
Eine Zeit voller unregelmäßiger Zyklen, platzender Zysten (fühlt sich an als würde ein voller Tampon in einem auslaufen- nur super schmerzhaft!) und schlechter Laune ging vorbei, als ich mir nach Ablaufdatum der Spirale in einer Sitzung die alte ziehen und eine neue Spirale einsetzen ließ. Eine Goldspirale dieses Mal. Wieder unangenehmer als erwartet, aber schnell. Und dann wurde alles auch tatsächlich etwas besser. Der Tag des Einsetzens ging mit nur zwei Schmerztabletten angenehm vorüber, die Blutungen im ersten Monat blieben komplett aus und noch etwas anderes geschah: mein Eisprung kehrte zurück, damit verbunden meine „normalen“ Regelbeschwerden und eine ganz normale Regelblutung. Nicht angenehm, aber absolut auszuhalten. 
Ich habe die Goldspirale (die im Grunde genommen eine mit Gold legierte Kupferspirale ist) nun seit drei Monaten und bin- das kann ich das erste Mal über ein Verhütungsmittel sagen- einfach zufrieden.




A time of irregular cycles, bursting cysts (feels like a full tampon is leaking inside you-just super painful!) and bad moods was over when, after the IUD’s expiration date, I had the old one pulled and a new one inserted in one session. A gold IUD this time. Again, more uncomfortable than expected, but quick at least. After that, everything actually got a little better. The day of insertion passed pleasantly with only two painkillers, the bleeding in the first month stopped completely, and something else happened: my ovulation returned, along with my „normal“ period symptoms and a completely normal menstruation. Not pleasant, but absolutely bearable.
I’ve had the gold IUD (which is basically a copper IUD alloyed with gold) for three months now and – this is the first time I can say this about a contraceptive – I am fairly satisfied. 
Was ich mit diesen Ausführungen verdeutlichen will ist: die Hormonspirale ist kein Lifestyle-Produkt, welches auf angenehmste Art und Weise die Blutung aussetzen und dich den Uterus vergessen lässt. Sie kann zu abartigen Schmerzen, Zystenbildung, Akne, Depressionen und enormem Brustspannen führen, was dich zwischenzeitlich denken lässt, du seist im zwölften Monat schwanger. Genauso wenig ist die Gold-/Kupferspirale eine veraltete Ökoverhütung, die dich so stark und schmerzhaft bluten lässt, dass du nur noch über einem Eimer hocken kannst. Körper sind verschieden. Verhütungsmittel auch. Trau dich von den Hormonen weg, auch wenn deine Frauenärztin dir davon abrät, weil sie lieber mit Pillenrezepten Geld verdienen würde.
//H.




What I want to stress with my story is: the hormonal IUD is not a lifestyle product that makes your bleeding stop and forget about your uterus in the most pleasant way. It can lead to abnormal pain, cyst formation, acne, depression and breast tenderness that makes you think you are twelve months pregnant. Likewise, the gold/copper IUD is not an outdated old-ladies-contraception that makes you bleed so much that you can only squat over a bucket. Bodies are different. So are contraceptives. Get off those shitty hormones, even if your gynaecologist advises against it because they’d rather make money off of pill prescriptions. 
//H.

Name: Hannah (sie/ihr) 
Alter: 22 
Körbchengröße: D 
Sternzeichen: Stier
Aktueller Lieblingssong:Get Better – alt-j 
Wenn Ich Ein Tier Wäre, Dann Wäre Ich: eine Meerjungfrau, haha. 
Drei Sachen die ich nicht mag: den Prozess des Aufwachens, den Moment vor einer mündlichen Prüfung, Kohlrabi.




Name: Hannah (she/her) 
Age: 22 
Cup Size: D
Zodiac Sign: Taurus 
Current Favourite Tune: Get Better – alt-j 
If I Were An Animal, I Would Be: a mermaid, lol 
Three Things I Don’t Like: The waking-up-process, the moment before you walk into an oral exam, kohlrabi.

2 Gedanken zu „HANNAH: HORMONAL VS. GOLD IUD&8220;

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